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Barrierefreie Türen – Sicherheit außen und innen
Geht es um den Neubau oder die Modernisierung von Gebäuden, denken viele an die Energieeffizienz. Sie sorgt für niedrige Heizkosten und finanzielle Freiheiten im Alter. Darüber hinaus spielt aber auch die Barrierefreiheit eine große Rolle. Denn nur, wenn diese gegeben ist, lassen sich moderne Gebäude auch im Alter unabhängig nutzen. Barrierefreie Türen sind ein Kriterium, um das zu ermöglichen.
Gründe für barrierefreie Türen
Mit zunehmendem Alter klagen viele Menschen über eine eingeschränkte Gesundheit. Sie können sich oft schwer fortbewegen, sind von einem Rollstuhl abhängig oder sehen weniger. Damit sie in ihrem eigenen Haus dennoch selbstbestimmt leben können, kommt es auf den Abbau von Hürden an. Möglich ist das zum Beispiel mit barrierefreien Türen. Diese sind breiter als normal, lassen sich auch im Sitzen öffnen oder schließen und haben gut sichtbare Bedienelemente. Gründe für barrierefreie Türen sind:
- mehr Komfort im Alltag (zum Beispiel bei der Hausarbeit oder mit Kinderwägen)
- unabhängig und selbstbestimmt leben bei Behinderung oder Krankheit
- eingeschränkte Mobilität durch Gehhilfen oder Rollstühle
- schlechteres Sehvermögen
- motorische Einschränkungen, die einfache Handgriffe zu Herausforderungen machen
- hohe Fördermittel für entsprechende Umbaumaßnahmen
Da barrierefreie Türen nicht nur bei Krankheit oder im hohen Alter von Vorteil sind, lohnt es sich bei Neubau oder Sanierung, zumindest grundsätzliche Anforderungen einzuhalten. Welche das sind, erklären wir in den nachfolgenden Abschnitten.
Anforderungen an barrierefreie Türen
Geht es um den Abbau von Hürden, stehen ausreichend große Bewegungsflächen, gut sichtbare Bedienelemente und breite Durchgänge im Mittelpunkt. In Bezug auf die Tür muss man dabei zwischen Haus- und Innentüren unterscheiden. Die wichtigsten Regelungen gibt dabei die Norm DIN 18040 Teil 2 mit dem Namen „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 2: Wohnungen“.
Die folgende Tabelle stellt die wichtigsten Anforderungen an barrierefreie Türen zusammen.
Barrierefreie Türen Allgemein | |
Maße und Abstandsflächen |
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Bedienung und Bedienelemente |
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Hilfestellung und Sicherheit |
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Innentüren für mehr Barrierefreiheit
Innentüren werden oft genutzt. Um dabei einschränkende Hürden zu vermeiden, sollten sie ohne große Anstrengung zu bedienen und ausreichend groß sein. Darüber hinaus sind eventuell vorhandene Schwellen zu entfernen oder umzubauen.
Bei barrierefreien Türen im Innenbereich kommt es darauf an, dass:
- alle Bedienelemente der Tür leicht zu bedienen sind. Unter Umständen lohnt es sich, Drehgriffe an barrierefreien Türen durch bogen- oder U-förmige Elemente zu tauschen.
- Türgriffe und Schlösser leicht zu erreichen sind. Günstig ist die Montage in einer Höhe von 85 bis 105 cm.
- Türen besonders leichtgängig sind. Unter Umständen können dabei auch automatische Türöffner zum Einsatz kommen.
- untere Türanschläge oder Schwellen zum Ausgleich von Höhenunterschieden vermieden werden.
- sich Lichtschalter oder Bewegungsmelder neben der Tür befinden. Diese spenden Sicherheit und unterstützen die Funktion der barrierefreien Tür.
- Türen eine lichte Breite von mindestens 80 cm (für Rollstuhlfahrer 90 cm) und eine lichte Höhe von 205 cm haben. Auch Türgriffe sind dabei zu berücksichtigen. Ist der Platz im Haus begrenzt, kommen spezielle Dreh-, Schiebe- oder Falttüren infrage.
- ausreichend große Bewegungsflächen vorhanden sind.
- alle Elemente der barrierefreien Tür kontrastreich gestaltet und auch mit schwächerem Sehvermögen gut zu erkennen sind.
Vor allem Türen zum Bad sollten von außen zu öffnen und zu entriegeln sein. Sie benötigen außerdem einen seitlichen Anfahrtsweg von etwa 50 cm für Rollstuhlfahrer.
Besonderheiten für Innentüren | |
Maße und Abstandsflächen |
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Bedienung und Bedienelemente |
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Hilfestellung und Sicherheit |
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Altersgerechte Tür, die für Rollstuhlfahrer über eine Taste geöffnet werden kann. | Foto: PRÜM
Haustüren mit geringen Barrieren
Auch die eigene Haustür kann im Alter oder mit Behinderung eine Hürde darstellen. Während hier die gleichen Maße wie bei barrierefreien Türen im Innenbereich gelten, kommt es zudem auch auf einen höheren Einbruchschutz an. Wichtig ist dabei, dass:
- sich Türen mit freien Händen öffnen lassen. Bänke oder Schränke bieten dabei einfache und wirkungsvolle Abstellmöglichkeiten.
- Bewohner und Hausbesitzer das Schloss leicht öffnen können. Während es dazu in einigen Fällen zu versetzen ist, helfen spezielle Schließhilfen bei dem Benutzen des Schlüssels. Noch einfacher funktionieren elektrische Schließanlagen.
- vorhandene Türspione auch im Sitzen zu erreichen sind.
- zum Schutz vor Einbrechern und Betrügern Sperrbügel, Zusatzschlösser oder aus der Ferne zu bedienende Gegensprechanlagen vorhanden sind.
Besonderheiten bei Haus- und Außentüren | |
Bedienung und Bedienelemente |
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Hilfestellung und Sicherheit |
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Barrierefreie Haustür: breit, ohne Schwellen und mit Platz zum Rangieren. | Foto: Kneer-Südfenster
Fördermittel für barrierefreie Haustüren
Da Investitionen in den Abbau von Hürden oft mit höheren Kosten verbunden sind, fördert der Staat die Maßnahmen. Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stehen dabei zinsgünstige Darlehen (Programm 159) oder einmalige Zuschüsse in Höhe von 10 Prozent der Kosten (Programm 455) zur Verfügung.
Wichtig zu wissen ist, dass Hausbesitzer die Mittel vor dem Beginn der Umbauarbeiten bei ihrer Hausbank (Kreditvariante) oder über das Zuschussportal der KfW (Zuschussvariante) beantragen müssen.
Autor: Alexander Rosenkranz
Alexander Rosenkranz ist Dipl.-Ing. für Versorgungs- und Umwelttechnik. Er arbeitete in planenden und ausführenden Betrieben, bevor er an der Gründung einer Online-Sanierungsplattform beteiligt war. Heute berät der freie Redakteur Verbraucher zu Themen rund um das Bauen und Sanieren.