Solarthermie: Heizung und Warmwasser von der Sonne
Solarthermie-Anlagen liefern Heizwärme und Warmwasser vom Dach – und das zum Nulltarif. Aber nicht nur der Geldbeutel wird langfristig geschont, auch die Ökobilanz derartiger Systeme ist hervorragend. Hier erfahren Sie alles rund ums Thema Solarthermie: Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Heizungen, bauliche Voraussetzungen, verschiedene Kollektortypen sowie die optimale Größe der Anlage.
Solarthermie: Einsatz- und Kombinationsmöglichkeiten
Solarthermie lässt sich auf zweierlei Arten einsetzen. So können Sie die Wärme der Sonne nutzen, um das Warmwasser aufzubereiten oder zusätzlich noch Ihre Heizung zu unterstützen. Da Deutschland nicht zu den sonnenreichsten Regionen der Erde gehört, lässt sich ein durchschnittliches Einfamilienhaus hierzulande nicht vollständig mit Solarthermie beheizen. Daher müssen Sie eine derartige Anlage mit einem anderen Heizungssystem kombinieren. Somit können Sie Ihr Eigenheim natürlich jederzeit mit Solarthermie aufrüsten, ohne Ihre bisherige Heizung außer Betrieb nehmen zu müssen. Folgende Kombinationen finden sich am häufigsten:
- Solarthermie-Anlagen im Zusammenspiel mit herkömmlichen Öl– oder Gasheizungen zeichnen sich vor allem durch unkomplizierte Installation und bereits bewährte Technik aus. In Neubauten können Sie außerdem auf Komplett-Anlagen zurückgreifen. Dabei erhalten Sie eine Öl-/Erdgasheizung mit abgestimmter Solarthermie-Anlage.
✓ Expertentipp
Wenn Sie Ihre Öl- oder Erdgasheizung mit Solarthermie verbessern wollen, lassen Sie unbedingt prüfen, ob Ihr Heizkessel dem neusten Stand entspricht. Es bietet sich an, hier gleich einen modernen Brennwertkessel mit einzubauen.
- Wärmepumpen mit Solarthermie–Unterstützung zeichnen sich vor allem durch ihre hohe Umweltfreundlichkeit Mit dieser Kombination beziehen Sie Heizwärme und Warmwasser nur aus erneuerbaren Energien. Allerdings sollte das beheizte Gebäude gut gedämmt sein.
- Hackschnitzel- und Pelletheizungen sind ebenfalls enorm umweltfreundlich, insbesondere im Verbund mit einer Solarthermie-Anlage. Weiterhin wird diese Kombinationsmöglichkeit häufig gewählt. Deshalb sind diese Heizungssysteme bereits darauf ausgelegt, zusätzlich mit Solarthermie zu arbeiten, und zeichnen sich durch herausragende Effizienz aus.
Bauliche Voraussetzungen
Damit Ihre Solarthermie-Anlage ideale Erträge liefert, sollten Sie die folgenden Voraussetzungen beachten.
- Der Standort Ihrer neuen Solarthermie-Anlage ist von höchster Relevanz für ihre Leistung. In den südlichen Gegenden der Bundesrepublik können Sie höhere Erträge als im Norden erwarten. Steht Ihre Immobilie eher in nördlichen Gefilden, müssen Sie trotzdem nicht auf die umweltfreundliche Solarthermie verzichten. Zum Beispiel mit einer vergrößerten Kollektorfläche können Sie die geringere Zahl an Sonnentagen ausgleichen. Außerdem zählen einige Orte Norddeutschlands zu den sonnenreichsten in der ganzen Bundesrepublik.
- Die Form Ihres Dachs und damit dessen Neigungswinkel hat ebenfalls großen Einfluss auf die Effizienz Ihrer Solarthermie-Anlage. Die besten Resultate erzielen Sie üblicherweise mit einem Pultdach, das über einen Neigungswinkel zwischen 30 und 45 Grad verfügt.
✓ Expertentipp
Pultdächer sind in Deutschland nicht sonderlich verbreitet. Aber auch mit anderen Dachformen lassen sich ertragreiche Solarthermie-Anlagen realisieren.
- Die Statik des Dachs sollte das zusätzliche Gewicht der Solarthermie-Kollektoren tragen können. Denn weder der Installateur noch der Anbieter ist zuständig für ausreichende statische Voraussetzungen, die Verantwortung liegt beim Anlagenbetreiber und damit bei Ihnen. Die geprüften Partner von entscheider.com unterstützen Sie, wenn gewünscht, auch bei einer Überprüfung Ihres Dachs.
- Die Ausrichtung des Dachs beeinflusst ebenfalls die Erträge. Optimal ist Südlage, aber auch mit östlicher oder westlicher Ausrichtung können Sie noch gute Resultate erzielen.
- Beschattung ist Gift für Ihre Solarthermie-Anlage. Großgewachsene Bäume oder andere hohe Objekte vor Ihrem Haus können ihren Schatten auf die Kollektoren werfen und dadurch die Effizienz senken. Das sollte idealerweise vermieden werden.
Für eine lohnenswerte Solarthermie-Anlage muss Ihr Eigenheim keinesfalls alle diese Voraussetzungen erfüllen, sie spiegeln vielmehr einen Optimal-Zustand wider. Die Rentabilität einer Solarthermie-Anlage sollte unbedingt individuell kalkuliert werden. Erst dann können verlässliche Aussagen zur Effizienz getroffen werden.
Kollektortypen
Für Ihre neue Solarthermie-Anlage stehen Ihnen grundsätzlich zwei verschiedene Kollektortypen zur Verfügung. Die qualitativen Unterschiede sind für den Laien kaum und schon gar nicht mit bloßem Auge zu erkennen, denn diese liegen hauptsächlich im Produktionsprozess. Die Entscheidung ist vorrangig abhängig von der Lage und Bauweise des Gebäudes.
- Flachkollektoren benötigen zwar mehr Platz als die Röhren-Variante, sind dafür aber pro Quadratmeter gerechnet auch günstiger. Grundsätzlich greifen Verbraucher eher zu dieser Variante, sofern genügend Dachfläche vorhanden ist. Denn bei kombinierter Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung benötigen Sie mit Flachkollektoren oftmals schon mehr als 10 Quadratmeter Das gibt nicht jedes Dach her.
- Röhrenkollektoren zeichnen sich durch Ihren geringeren Platzbedarf für die gleiche Leistung aus. Damit lassen sich Solarthermie-Anlagen auf knappen Dachflächen oder auch denkmalgeschützten Häusern besser realisieren. Dafür liegt der Quadratmeter-Preis von Röhrenkollektoren höher.
✓ Expertentipp
Lassen Sie sich von unseren geprüften Partnern durchrechnen, was Flach- oder Röhrenkollektoren für die gewünschte Leistung Ihrer neuen Solarthermie-Anlage kosten. Dann fällt die Entscheidung zumeist leicht!
Größe der Solarthermie-Anlage
Die Größe Ihrer Solarthermie-Anlage ist primär abhängig von Ihrem gewünschten Verwendungszweck. Weiterhin spielen die Größe des Haushalts und der gewählte Kollektortyp eine wichtige Rolle. Aus der folgenden Tabelle können Sie erste Überschlagswerte für die Größe Ihrer neuen Solarthermie-Anlage ablesen. Diese können im individuellen Fall durchaus abweichen.
Nötige Kollektorfläche bei Warmwasseraufbereitung ohne Heizungsunterstützung
Personen im Haushalt | Röhrenkollektor | Flachkollektor |
1 | 1,15 qm | 1,4 qm |
2 | 2,3 qm | 2,8 qm |
3 | 3,45 qm | 4,2 qm |
4 | 4,6 qm | 5,6 qm |
5 | 5,75 qm | 7,0 qm |
6 | 6,9 qm | 8,4 qm |
Nötige Kollektorfläche bei Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung
Personen im Haushalt | Röhrenkollektor | Flachkollektor |
1 | 1,8 qm | 2,2 qm |
2 | 3,6 qm | 4,4 qm |
3 | 5,4 qm | 6,6 qm |
4 | 7,2 qm | 8,8 qm |
5 | 9,0 qm | 11,0 qm |
6 | 10,8 qm | 13,2 qm |
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