Feng Shui – Das Ideal des gesunden Wohnens
Innere Unruhe, negative Spannungen, Schlaflosigkeit und Unzufriedenheit hängen oftmals mit der Atmosphäre und Einrichtung in den eigenen vier Wänden zusammen. Mit Feng Shui kannst du diesen Problemen ein Ende setzen. Wir erklären dir, was Feng Shui ist und wie du verschiedene Räume zum Positiven verändern kannst.
- Was ist Feng Shui?
- Einrichtungstipps nach dem Bagua-Prinzip
- Die verschiedenen Bereiche des Bagua
- Die Elemente des Feng Shui
- Feng Shui im Schlafzimmer
- Feng Shui im Wohnzimmer
- Feng Shui im Arbeitszimmer
- Feng Shui in der Küche
- Feng Shui im Badezimmer
Was ist Feng Shui?
Feng Shui ist eine chinesische Harmonielehre. Die Begriffe „Feng“ und „Shui“ bedeuten „Wind“ und „Wasser“. Feng Shui beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Mensch und Natur; Ziel ist es, das Lebensumfeld durch Farben, Formen und Materialien angenehmer und energiereicher zu gestalten. Hierfür gibt es zahlreiche Anregungen und Methoden. Das Hauptaugenmerk bei Feng Shui liegt auf der Lebensenergie „Chi“ – diese soll in Schwung gehalten werden und ungehindert durch die Wohnräume strömen können. Möglich ist dies durch spezielle Einrichtungs- und Dekorationsstile.
Entwickelt hat sich Feng Shui vor mehr als 3000 Jahren. Das Buch „I Ging“ (771 v. Chr.), das als ältestes Buch der Welt betitelt wird, erzählt Grundzüge einer naturphilosophischen Lehre. Diese floss später mit ins Feng Shui ein. Ursprünglich wurde Feng Shui vor allem im Ahnenkult für die Planung von Grabstätten angewandt. Damit die Nachkommen mit einer positiven Energie leben können, wurden mit Hilfe von Feng Shui passende Grabstätten für die Verstorbenen gesucht.
Vor rund 1000 Jahren verbreitete sich Feng Shui im ganzen chinesischen Kaiserreich. Es entstanden viele verschiedene Schulen, die dann auf unterschiedliche Art und Weise die Aspekte von Wohn- und Lebensräumen analysierten. Zusätzlich prägten religiöse und philosophische Einflüsse das Feng Shui.
Einrichtungstipps nach dem Bagua-Prinzip
Für die Gestaltung und Einrichtung eines Hauses oder einer Wohnung eignet sich das sogenannte „Bagua“-Prinzip. Es ist eine Art Handwerkszeug des Feng Shui und befasst sich mit der Aufteilung und Nutzung einzelner Räume. Das Bagua unterteilt sich in acht Lebensbereiche, die sich um die Lebensenergie „Chi“ reihen. Die Bereiche, die auch Häuser genannt werden, sind: Reichtum, Ruhm, Partnerschaft, Familie, Kinder, Wissen, Karriere und hilfreiche Freunde.
Visuell kannst du dir das Bagua wie folgt vorstellen:
Die Anwendung des Bagua ist simpel: Das Quadrat mit den einzelnen Bereichen wird über den Grundriss des Hauses oder der Wohnung gelegt. Der Großteil des Grundrisses sollte nun vom Bagua-Schema bedeckt sein.
Wichtig: Der Eingang sollte immer in den Bereichen Wissen, Karriere oder hilfreiche Freunde liegen.
Aufgrund der Zuteilung kannst du nun sehen, welche von dir geplanten Räume in welchen Bagua-Bereich fallen. Anhand der Eigenschaften hast du dann die Möglichkeit, deine Räume anzupassen und angemessen einzurichten.
Die verschiedenen Bereiche des Bagua
Jeder Bereich im Bagua-Prinzip hat individuelle Eigenschaften. Diese können ein guter Leitfaden für dich und deine Einrichtungsideen sein.
- Karriere: symbolisiert den Lebensweg. Dieser Bereich sollte hell gestaltet sein. Eine passende Farbe hierfür wäre Blau.
- Partnerschaft: symbolisiert die Beziehung zu anderen Menschen. Dieser Bereich dient zum Wohlfühlen und Entspannen. Gelb, Weiß und Rosé eignen sich als Farben gut.
- Familie: symbolisiert Vorfahren und Eltern. Harmonie kann durch Fotos und Erbstücke erzielt werden.
- Reichtum: symbolisiert finanziellen Wohlstand, bereichernde Erfahrungen und positive Erlebnisse. Hier kannst du Grün- und Rottöne verwenden.
- Tai Chi: symbolisiert Gesundheit und Ausgewogenheit. Diesen Bereich solltest du freihalten, da hier das Chi, also die Lebensenergie, zusammenfließt. Farblich eignen sich Gelb oder Ocker.
- Hilfreiche Freunde: symbolisiert Unterstützung und Schutz. Blumen, Edelsteine oder Metallobjekte verleihen dem Raum eine einladende Atmosphäre. Farblich passen Schwarz, Weiß, Grau und Silber sehr gut.
- Kinder: symbolisiert das Leben und den Anfang. In diesem Bereich sollte Kreativität und Fantasie gefördert werden. Musik, ansprechende Bilder oder auch Blumen bieten sich an.
- Wissen: symbolisiert die innere Erkenntnis. Grün- und Rottöne setzen Akzente.
- Ruhm: symbolisiert, wie andere dich wahrnehmen. Helle Möbel und rotes Licht fördern Klarheit und eine positive Außenwirkung.
Die Elemente des Feng Shui
Das Feng Shui hat fünf Elemente: Wasser, Feuer, Holz, Erde und Metall. Laut Feng Shui verstärkst du die positive Wirkung des Chi, wenn du deine Wohnung oder dein Haus auf die Elemente abstimmst.
Element | Merkmale |
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Wasser |
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Erde |
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Feuer |
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Holz |
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Metall |
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Nach Feng Shui einrichten
Feng Shui im Schlafzimmer
Das Schlafzimmer ist für uns ein besonderer Ort. Hier verbringen wir viel Zeit und kommen zur Ruhe. Deswegen ist es wichtig, den Raum angenehm und passend einzurichten.
Essentiell für einen ruhigen Schlaf ist die richtige Bettposition. Der Kopfteil sollte bestenfalls an der Wand stehen. Für die innere Sicherheit ist es von Vorteil, wenn du sowohl die Tür als auch das Fenster im Blick hast. Schwere Regale über dem Kopfende behindern den Schlaf.
Um noch mehr Ruhe und Entspannung ins Schlafzimmer zu bringen, helfen weiße, blaugraue und braune Farben. Auch Sandtöne eignen sich gut. Auf kantige Möbelstücke und harte Materialien solltest du verzichten.
Feng Shui im Wohnzimmer
Das Wohnzimmer ist ein zentraler Ort im Haus oder der Wohnung. Hier trifft sich die Familie. Auch Freunde und anderer Besuch wird meistens hier Platz nehmen. Wichtig ist es, in diesem Raum eine gute Mischung aus Ruhe, Entspannung und Unterhaltung zu schaffen.
Ein auffälliger Teppich in der Mitte des Raumes eignet sich gut. Das Zentrum sollte laut Feng Shui frei sein und bestenfalls optisch betont werden. Eine Alternative wäre eine große Deckenlampe.
Damit du dich beschützt und sicher fühlst, solltest du dein Sofa an eine Wand stellen. So hast du die Wand im Rücken und kannst den ganzen Raum überblicken.
Auch das Thema Licht spielt bei Feng Shui eine große Rolle. Anstatt einer einzigen Beleuchtung fördern mehrere kleinere Lichtquellen die Atmosphäre und Harmonie.
Erdige Töne eignen sich für das Wohnzimmer hervorragend. Sie strahlen Ruhe und Gemütlichkeit aus.
Feng Shui im Arbeitszimmer
Wer von zuhause arbeitet, sollte dies in einem separaten oder abgetrennten Raum, dem Arbeitszimmer, tun. Privat- und Arbeitsleben zu trennen ist ein wichtiger Punkt im Feng Shui.
Der wohl wichtigste Faktor ist die Position des Schreibtisches. Mit der Wand im Rücken und der Tür im Blick lässt es sich am besten arbeiten. Das Licht sollte bestenfalls seitlich auf den Schreibtisch einfallen; der Blick in den Raum steigert die Kreativität. Positioniere deinen Schreibtisch niemals frontal gegen die Wand – so wird dein Kopf blockiert und eingeengt.
Auch im Arbeitszimmer wirken sich mehrere Lichtquellen besser auf die Atmosphäre und Harmonie aus.
Kabelsalat und Unordnung führen zu Konzentrationsschwächen und Ablenkung – nimm dir ein wenig Zeit und verstaue all deine Materialen – so schaffst du nicht nur im Raum, sondern auch in deinem Kopf Ordnung.
Um deine Konzentration und das Raumambiente noch weiter zu stärken, kannst du ein paar Grünpflanzen im Zimmer aufstellen. Hierfür eignen sich Pflanzen mit runden oder herzförmigen Blättern. Und: sie sehen nicht nur schön aus, sondern verleihen der Luft Frische und Energie.
Tipp: Schreibtische aus Glas sind zwar ansehnlich und modern, können sich aber negativ auf deine Arbeit auswirken. Weiße Schreibtischplatten steigern deine Effizienz und Konzentration.
Feng Shui in der Küche
Die Küche hat viele Funktionen: sie dient zum Kochen, Sitzen, Feiern und Planen. Deswegen ist es wichtig, sowohl Klarheit als auch Funktionalität in den Raum zu bringen. Im Feng Shui betrachtet man diesen Raum auch als „Transformationsraum“.
Natürliche Materialien eignen sich für die Küche besonders gut, zum Beispiel Stein, Granit oder Holz. Auch ein kleiner Kräutergarten auf dem Fensterbrett macht sich gut.
Beim Kochen solltest du nicht mit dem Rücken zur Tür stehen. Außerdem ist es wichtig, dass der Herd nicht direkt vor dem Fenster steht; die Energie entweicht sonst schnell.
Die Wahl der passenden Farbe wirkt sich auch positiv auf deine Küche aus. Creme- und Weißtöne sind sehr effektiv und beliebt.
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Feng Shui im Badezimmer
Natürlich: das Bad steht für Reinigung und Entspannung. Dieser Raum sollte lichtdurchflutet sein, bestenfalls durch ein Fenster. Das sorgt für Harmonie und Lebendigkeit. Wenn du eine Badewanne besitzt, solltest du beim Liegen die Badezimmertür im Blick haben.
Geschlossene Schränke schaffen mehr Ordnung und bieten oft mehr Platz für all die Utensilien, die man im Bad unterbringen muss.
Im Feng Shui stehen Badezimmer für weniger energetische Räume. Die Abflüsse von Waschbecken, Toilette, Dusche/Badewanne und Toilette führen dazu, dass Energie auf mehreren Wegen entweichen kann. Mit geeigneten Farben kannst du dem aber entgegenwirken: Naturtöne wie Creme-, Beige-, Sandtöne oder auch Terra Cotta und Gelb. Vermeide die Farbe Rot – diese steht ja bekanntermaßen für „Feuer“ und verträgt sich nicht sehr gut mit Wasser.
Raumsprays, Kerzen und Grünpflanzen (echt oder künstlich) fördern die Harmonie.
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Jeder sollte sich in seiner Wohnung oder seinem Haus geborgen, ausgeglichen und entspannt fühlen. Feng Shui kann hierfür eine hilfreiche Stütze sein. Schon mit ein paar Handgriffen kannst du deine vier Wände zu einem lebenswerteren Ort machen.
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Autorin: Sarah Weinberg
Sarah Weinberg ist Journalismus-Studentin und unterstützt mit ihrem großen Interesse an Handwerk, Einrichten und Wohnen entscheider.com in den Bereichen Content Marketing und Social Media. Vor einigen Jahren gründete sie den Musikblog „Old Vinyl“; in ihrer Freizeit ist sie als selbstständige Fotografin meistens bei Konzerten.
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© Sarah Weinberg