Infrarotheizung
Die Infrarotheizung ist ein beliebter Vertreter der Elektroheizungen und erzeugt damit Wärme aus Strom. Im Gegensatz zu den üblichen Speicherheizungen handelt es sich bei Infrarotheizungen um Direktheizungen. Diese produzieren Strahlungswärme, die sich für den Menschen wie Sonnenstrahlen anfühlt – daher wird sie auch Wärmewellenheizung genannt. Infrarot-Systeme erwärmen nicht die Luft, sondern die Oberflächen aller Objekte, die sich im beheizten Raum befinden.
Die Heizkörper lassen sich vielfältig in den Raum integrieren. Trotzdem eignen sie sich nicht in permanent bewohnten Haushalten: Infrarotheizungen sind durch ihren hohen Stromverbrauch umweltschädlich und ineffizient. Außerdem erhitzen sich die Heizkörper unter Volllast sehr schnell. Für selten genutzte Räume wie den ausgebauten Keller und das Gartenhaus ist die Infrarotheizung jedoch ideal – nicht nur, weil Sie das Design mitbestimmen können.
Die Infrarotheizung im Vergleich
Anschaffungskosten: niedrig
Noch günstiger: keine
Laufende Kosten: sehr hoch, abhängig vom Strompreis
Noch niedriger: Pelletheizung, Gasheizung
Umweltfreundlichkeit: niedrig
Umweltfreundlicher: Pelletheizung, Solarthermie
Platzbedarf: sehr gering
Noch weniger Platzbedarf: keine
Voraussetzungen: ausreichend belastbares Stromnetz
Eine Infrarotheizung lässt sich auch als Designelement verwenden. | Foto: Vitramo GmbH
Was kostet eine Infrarotheizung?
Die laufenden Kosten einer Infrarotheizung sind durch die Nutzung von Strom im Vergleich zu anderen Heizsystemen sehr hoch. Mit fast 30 ct pro Kilowattstunde (kWh) entstehen für ein typisches Einfamilienhaus mit 140 Quadratmetern, vier Bewohnern und einem Verbrauch von 20.000 kWh jährliche Heizkosten von rund 6.000 Euro. Dafür entfällt die Wartung.
Die Anschaffungskosten betragen pro Heizkörper auf 150 bis knapp 1.000 Euro, wobei sich der Preis hauptsächlich nach der Leistung richtet. Aber auch der Hersteller und das gewünschte Design wirken sich auf die Höhe aus. Den Einbau können Sie selbst vornehmen oder dem Fachmann überlassen – dann fallen weitere 50 bis 100 Euro pro Infrarotheizkörper an.
Der Einbau von Elektroheizungen wird finanziell nicht gefördert. Wenn der Einbau dieser Heizungsart mit anderen Maßnahmen einer energetischen Sanierung zusammenfällt, sind aber Förderungen und Zuschüsse durch BAFA und KfW möglich.
Tabelle: Kosten einer Infrarotheizung
Leistung der Infrarotheizung |
Kosten pro Heizkörper |
200 bis 400 Watt | Ab 150 Euro |
400 bis 700 Watt | Ab 400 Euro |
700 bis 1.000 Watt | Ab 600 Euro |
Über 1.000 Watt | Ab 900 Euro |
Optional: Montage | 50 bis 100 Euro |
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Tabelle: Vor- und Nachteile einer Infrarotheizung
Vorteile einer Infrarotheizung |
Nachteile einer Infrarotheizung |
Verschiedene Möglichkeiten der Integration | Geringer Wirkungsgrad |
Günstige Anschaffung | Abhängigkeit von den Strompreisen |
Keine Wartungskosten | Umweltschädlich durch hohen Kohle-Anteil in der deutschen Stromproduktion |
Einfache Installation, nur Stromanschluss nötig | Energieeinsparverordnung (EnEV) nur mit hervorragender Dämmung einzuhalten |
Ideal für selten benutzte Räumlichkeiten | Hohe Heizkosten |
Angenehme Strahlungswärme |
Sie überlegen, die Heizungsart zu wechseln?
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Wo platziert man eine Infrarotheizung?
Für Infrarotheizungen stehen Ihnen eine Vielzahl von Designs zur Verfügung. Sie sollten sich bei der Auswahl jedoch nicht nur von Ihrem Geschmack, sondern auch von den örtlichen Gegebenheiten leiten lassen. Dieses Heizsystem gibt seine Wärme nicht an die Raumluft, sondern an die Objekte in der Umgebung ab. Daher ist es wichtig, dass die Infrarotstrahlung ungehindert in alle Ecken des Raumes dringen kann. In manchen Fällen sind daher mehrere kleine Heizkörper einem großen vorzuziehen, da so alle Ecken des Raumes gleichmäßig bestrahlt werden können.
In den meisten Fällen kommt eine Wandheizung infrage, die aus einer erhöhten Position den Raum erwärmt. Unterformen dieser Heizungsart sind die Spiegelheizung und die Bildheizung – Infrarotheizungen lassen sich so bestens tarnen und erfüllen neben dem Wärmeeffekt einen weiteren Nutzen.
In Räumen mit wenig Wandfläche oder vielen Möbeln eignet sich eine Deckenheizung. Von dort aus erreicht sie alle Bereiche, in denen Sie sich aufhalten, und die Wärmeverluste sind niedriger.
Eine Infrarotheizung lässt sich auch als Fußbodenheizung verbauen. Empfehlenswert ist dann aber eine Kombination mit Solarthermie, um die benötigte Energie selbst zu erzeugen | ronstik, AdobeStock
Wann ist eine Infrarotheizung sinnvoll?
Als alleinige Heizung ist eine Infrarotheizung nur geeignet, wenn Ihr Haus bestens gedämmt ist und kaum geheizt werden muss. Sinnvollere Anwendungsgebiete liegen in der Unterstützung eines Heizsystems (im Optimalfall in Kombination mit erneuerbaren Energien). Im Badezimmer beispielsweise werden Sie die Wärme auf Haut und Handtüchern lieben, aber auch am Frühstückstisch fühlen sich die Wärmewellen sehr angenehm an.
Ein Kauf lohnt sich selbstverständlich auch für Räume, die selten genutzt werden und die keine feste Heizung installiert haben: Ferienhäuser, Wohnwagen, Gartenhäuschen profitieren von der unkomplizierten Handhabung der Infrarotheizkörper.
Welche Hersteller für Infrarotheizungen gibt es?
Viele Hersteller verstehen die Infrarotheizung mittlerweile als Designelement für Ihre Wohnung und bieten unterschiedlichste Stile für die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten an. In Fragen der Qualität können Sie folgenden Herstellern von Infrarotheizungen in Deutschland vertrauen:
- AEG Haustechnik
- eurotherm
- Knebel
- Ohle
- Redwell
- Stiebel Eltron
- Vitramo