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Dreifachverglasung bei Fenstern: Vor- und Nachteile
Dreifachverglasung ist bei Fenstern immer häufiger anzutreffen. Gegenüber dem zweifach verglasten Fenster bietet sie einen besseren Energie-, Schall- und Sonnenschutz und wird in absehbarer Zeit zum verpflichtenden Standard im Fensterbau werden.
Weshalb es heute schon eine gute Idee ist, zur Dreifachverglasung zu greifen, und in welchen Fällen wir davon abraten, erfahren Sie hier.
Dreifachverglasung in modernem Gebäude © Free-Photos, pixabay.com
Was sind die Vorteile einer Dreifachverglasung?
1. Besondere thermische Isolierung
Die Zwischenräume der Scheiben sind mit Edelgas – meist Argon oder Krypton – gefüllt. Somit verbessert sich die Wärmedämmung enorm. Dies liegt an der geringeren Wärmeleitfähigkeit der Edelgase. Aufgrund dieser Beschaffenheit dämmt ein dreifach verglastes Fenster fast fünf Mal besser als Einfachglas.
2. Größtmögliche Energieeffizienz und Kosteneinsparung
Durch diese Energieeffizienz ist eine Heizkosteneinsparung in Höhe von mehreren hundert Euro pro Jahr möglich.
Sie schonen dadurch auf Dauer nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt!
Faustregel:
Eine Senkung des U-Werts um 0,1 entspricht einer Einsparung von 11,8 kWh Heizenergie. Das bedeutet in der Praxis rund 1,2 Liter weniger Heizöl.
Hochgerechnet spart die Senkung für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit ca. 20 m² Glasfläche und einer durchschnittlichen Lebensdauer von 30 Jahren ca. 3000 Liter Heizöl. So werden 8 Tonnen CO2 weniger an die Umwelt abgegeben.
3. Innenräume überhitzen nicht
Durch die Beschichtung von zwei der drei Gläser mit einem Metalldampf wird das langwellige Infrarotlicht der Sonne reflektiert. Durch diese weitere Verbesserung der Wärmedämmung überhitzen die Innenräume im Sommer trotz der Sonneneinstrahlung nicht.
4. Sehr geringer Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert)
Wenn Sie vor allem auf die Fensterkosten achten, sollten Sie sich am besten auf den U-Wert konzentrieren. Denn Fenster mit gleichen U-Werten sparen auch gleich viel Heizenergie ein, egal ob es sich dabei um Zweifach- oder Dreifach-Verglasung handelt. Wichtig hierbei ist es aber, auf den Gesamt-U-Wert des Fensters zu achten (Uw), da oft nur der U-Wert der Verglasung (Ug) angegeben wird! Üblicherweise weisen aber dreifach verglaste Fenster einen geringeren U-Wert auf als Fenster mit Zweifach-Verglasung.
✔ Expertentipp:
Wenn Sie bereits zweifach verglaste Fenster mit einem U-Wert von 1,2 oder 1,3 verbaut haben, ist es fraglich, ob die hohen Kosten eines Tausches noch tatsächlich wirtschaftlich sind.
Wird der U-Wert von 1,2 auf 0,6 oder gar 0,4 gesenkt, könnte dies der Fall sein. Allerdings sind solche Fenster dann oft entsprechend teuer, sodass die Wirtschaftlichkeit wiederum infrage gestellt bleibt.
5. Schallschutzoptimierung möglich
Es besteht die Möglichkeit, dickere, miteinander verleimte Scheiben einzubauen.
Hier können Sie aus sechs normierten Schallschutzklassen auswählen, wobei Klasse 6 den größten Schutz bietet. Diese können den eindringenden Lärm um bis zu 50 Dezibel senken!
Unter anderem entscheidet aber auch die Dichtheit der Fuge zwischen Fenster und Außenwand über den Schallschutz.
6. Sicherheitsglas möglich
Ferner besteht die Möglichkeit, Verbundsicherheitsglas zu verbauen. Hierbei werden Glasscheiben übereinandergelegt und verklebt, zum Teil mit einer elastischen, reißfesten Hochpolymerfolie zwischen den einzelnen Lagen. Dies führt dazu, dass bei einem Bruch der Scheiben die Bruchstücke an der Folie haften bleiben, was zu einer Risikoverminderung von Schnitt- oder Stichverletzungen führt.
7. Selbstreinigungssystem möglich
Auch weitere Optimierungen wie ein Selbstreinigungssystem sind möglich. Hierbei wird das Glas so beschichtet, dass diese aktiv organische Verschmutzungen wie Staub, Harz oder Vogelkot zersetzt. Die Beschichtung bewirkt zusätzlich, dass sich das Regenwasser nicht in Tropfen auf der Scheibe sammelt, sondern vollflächig verteilt.
8. Verhindert Kaltluftseen
Die bei Zweifachverglasung häufigen Kaltluftseen können vermieden werden.
Kaltluftseen entstehen, wenn kalte Luft von der Glasscheibe abgestrahlt wird, ähnlich wie bei einem Kachelofen, und nach unten „fällt“. Dadurch wird es unmittelbar vor dem Fenster sehr kühl. Als Zweifachverglasungen noch üblich waren, mussten deshalb Heizkörper unter dem Fenster angebracht werden. Die von ihnen produzierte Wärme stieg nach oben und wirkte wie ein Wärmevorhang vor dem Fenster.
Gibt es Nachteile der Dreifachverglasung?
1. Höhere Kosten
Dreifach verglaste Fenster sind im Schnitt um 15 bis 20 Prozent teurer als identisch ausgeführte zweifach verglaste Fenster.
Wichtig ist zu beachten, dass sich der Preis eines Fensters aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt. Dazu gehören unter anderem das Rahmenmaterial, die Holzart bei Holzfenstern, Beschläge und Griffe sowie spezielle Sicherheits-, Schallschutz-und Sonnenschutzverglasung.
2. Mögliche Schimmelpilze
Es ist möglich, dass die Kombination aus dichten Fenstern und schlecht gedämmten Wänden die Bildung von Schimmel fördert. Daher kommt es auf das richtige Lüftverhalten an, um der Schimmelbildung entgegenzuwirken – der Einbau von 3-fach verglasten Fenstern sollte aber immer einem Gesamtkonzept für die Dämmung folgen.
3. Hoher Wärmeschutz sorgt für höhere Heizkosten
Durch das eingearbeitete Edelgas wird der Erwärmung der Innenräume durch die Sonne entgegengewirkt, da dieses Wärme wesentlich schlechter leitet als Luft. Auch wenn die Sonne strahlt, sind Sie daher auf Ihre Heizung angewiesen.
4. Stimmiges Sanierungskonzept wird benötigt
Beim Austausch der Fenster ist es wichtig darauf zu achten, sie in ein stimmiges Sanierungskonzept einzubinden. So fällt die erwünschte Einsparung entsprechend geringer aus, wenn andere Teile des Hauses, wie zum Beispiel Wände, schlecht gedämmt sind.
Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile | Nachteile |
Größtmögliche Energieeffizienz | Höhere Kosten als bei Zweifachverglasung |
Besondere thermische Isolierung | Mögliche Schimmelpilzbildung bei schlecht gedämmten Wänden |
Schont die Umwelt | Schlechterer G-Wert: geringere solare Gewinne |
Heizkostensenkung | Stimmiges Sanierungskonzept wird benötigt |
Sehr geringer U-Wert | |
Keine Überhitzung der Innenräume | |
verhindert Kaltluftseen | |
Sicherheitsglas Einbau möglich | |
Selbstreinigungssystem möglich | |
Schallschutz Einbau möglich |
Ab 2021 Dreifachverglasung Pflicht
Momentan können Sie noch selbst entscheiden, ob Sie zweifach oder dreifach verglaste Fenster in Ihre Immobilie einbauen lassen. Ab dem Jahr 2021 wird dies aller Voraussicht nach nicht mehr der Fall sein: Die EU-Gebäuderichtlinie 2010/31/EU schreibt vor, dass spätestens ab 2021 alle Neubauten dem Standard von Niedrigenergiehäusern entsprechen müssen. Niedrigenergiehäuser weisen einen möglichst niedrigen Energieverbrauch und Transmissionswärmeverlust (Wärmeverlust durch die Gebäudehülle) auf. Um das zu erreichen, müssen strengere Richtlinien eingehalten werden, darunter der vorgeschriebene Einsatz von Dreifachverglasungen.