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Heizungswechsel: von Öl auf Gas

Wenn die alte Ölheizung in die Jahre kommt, stellt sich die Frage, ob sie durch ein neues Modell ersetzt werden sollte oder ob nicht der Umstieg auf eine saubere und technisch ausgereifte Gasheizung lohnenswerter ist. Ein Heizungswechsel von Öl auf Erdgas ist keine Seltenheit mehr und lässt sich meist problemlos bewerkstelligen.

Im folgenden Artikel erklären wir Ihnen die wichtigsten Schritte beim Wechsel von Öl- auf Gasheizung, stellen Ihnen die Vorteile dar und informieren Sie über alles Wissenswerte zum Thema Kosten und Förderung.

Gas als Energieträger

Zwar ist auch Gas ein fossiler und damit sehr wertvoller Energieträger, jedoch im Vergleich zu Öl deutlich sauberer in der Verbrennung © Andrew Martin, pixabay.com

Lohnt sich der Umstieg auf eine neue Heizungsanlage überhaupt?

Ein Umstieg von Öl auf Gas rechnet sich vergleichsweise am schnellsten. Das bedeutet: alle Vorteile, die mit einer neuen Gasheizung einhergehen, sind schon bald spürbar.

Ausschlaggebend für einen Wechsel von einer Ölheizung auf eine Gasheizung sind oftmals die laufenden Kosten. Während die Preise für Öl stark schwanken, bleiben die Preise für Erdgas konstanter und ermöglichen somit eine bessere Planbarkeit der anfallenden Kosten. Inklusive der Energieeffizienz neuer Anlagen sparen Sie so durchschnittlich monatlich um die 100 Euro so haben Sie die Anschaffungskosten der neuen Gasheizung nach wenigen Jahren bereits wieder eingespart.

Auch der benötigte Platz für eine Erdgasheizung ist um einiges geringer als bei einer Ölheizung. Somit fällt der große Öltank weg; stattdessen benötigen Sie nur einen Anschluss an das Gasnetz. Kontrollieren Sie vor dem Umbau unbedingt, ob sich bereits ein Gasanschluss im Gebäude befindet oder ob er neu verlegt werden muss.

✓ Expertentipp

Scheuen Sie sich nicht vor einer Beratung von Anfang an. Ein Fachbetrieb kann Ihnen sämtliche Informationen zum Verlauf und zu den Kosten des Umstiegs geben. Meist berät Sie der Fachbetrieb auch hinsichtlich der positiven Folgen des Umstiegs und beantwortet Ihnen sämtliche Fragen.

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Warum die alte Ölheizung austauschen?

Eine Modernisierung der Ölheizung ist ratsam, wenn sie älter als 15 Jahre ist. Aufgrund steigender Energieeffizienz sind neuere Modelle umweltfreundlicher und sparsamer.

Mit einem Heizungswechsel bietet sich gleichzeitig auch der Wechsel des Energieträgers an, da Gasheizungen dem aktuellen Stand der Technik entsprechen und in wesentlichen Merkmalen die bessere Alternative zur Ölheizung darstellen. Besonders der Punkt Umweltschädlichkeit gewinnt bei alten Ölheizungen an Bedeutung. Einige Modelle sind mittlerweile sogar austauschpflichtig. Grund dafür ist der hohe Schadstoffausstoß, der beim Verbrennen von Heizöl entsteht.

Gasheizungen sind zudem ein sehr betriebssicheres System, das sich schon seit vielen Jahren bewährt hat. Eine Erdgasheizung spart nicht nur Platz, sondern überlässt Ihnen auch die Wahl des Standorts. Die Heizung kann nicht nur im Keller, sondern auch auf dem Dachboden oder in großen Nischen befestigt werden. Ein großes Plus ist die Kombinationsmöglichkeit mit einer Solarthermie-Heizung oder sogar mit Wärmepumpen.

Da eine Erdgasheizung den Brennstoff direkt aus dem Gasanschluss entnimmt, entfallen teure Transporte und das Risiko von Unfällen mit Öltransportern wird deutlich verringert.

Im Vergleich von alter Ölheizung und neuer Gasheizung schneidet Letztere deutlich besser ab:

Tabelle: Ölheizung und Gasheizung im Vergleich

Faktor Alte Ölheizung Neue Gasheizung
Rohstoffkosten Stark schwankende Heizölkosten; muss im Voraus gekauft werden Stabile Preise für Erdgas; gelieferte Menge exakt nach Verbrauch
Platzbedarf Platz für Öltank und Heizanlage Platz für Heizanlage
Wartung Hohe Wartungskosten, hohes Ausfallrisiko Geringe Wartungskosten, kaum Ausfallrisiko
Gesundheit Hohe CO2- und Feinstaubemissionen Niedrige CO2- und Feinstaub-Emissionen
Umweltfreundlichkeit Wenig umweltfreundlich durch umweltschädlichen Energieträger und niedrigen Effizienzgrad Relativ umweltfreundlich durch hohen Effizienzgrad; fossiler Rohstoff
Erdöl als Energieträger

Öl als Energieträger für Heizungen ist umweltschädlich und gilt als überholt © skeeze, pixabay.com

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Auf Gasheizung umrüsten: Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Fachbetrieb kontaktieren und Gasanschluss überprüfen lassen

Ob Ihr Haus bereits über einen Gasanschluss verfügt, wissen der örtliche Energieversorger bzw. die Stadt- oder Gemeindeverwaltung. Sie sollten bereits für diesen Schritt einen Fachbetrieb für Heizungsinstallation kontaktieren, der Folgendes prüft:

  • Ist ein Gasanschluss bereits vorhanden?
  • Wenn nein – mit welchem Aufwand und welchen Kosten ist ein Anschluss verbunden?

Außerdem prüft er für Sie die Angebote der Energieversorger, die das Umrüsten teilweise mit Förderungen und Zuschüssen unterstützen. Darüber hinaus begutachtet er die baulichen Gegebenheiten vor Ort: Ist das Abgassystem, also besonders der Schornstein, bereits für eine Brennwertheizung geeignet? Durch die effizientere Nutzung der Abgase bei modernen Heizungen wird nämlich der Rauchabzug erschwert. Möglicherweise steht vor dem Heizungstausch noch eine Schornsteinsanierung an.

2. Umrüstung planen und Angebot erhalten

Gemeinsam mit Ihnen bespricht der Fachbetrieb das zukünftige Heizsystem. Es empfiehlt sich beispielsweise, eine Gasheizung mit einer Solarthermie-Anlage für Warmwasser und zur Entlastung der Heizung zu kombinieren. Mit der neuen Gasheizung ist zudem die effiziente Nutzung einer Fußbodenheizung möglich. Aufgrund der Gegebenheiten in Ihrem Haus und Ihrer Vorstellungen erstellt der Installateur ein Angebot.

3. Alte Ölheizung und alten Öltank entfernen

Für die alte Heizung und den alten Öltank haben Sie nun keine Verwendung mehr. Der Heizungsinstallateur demontiert und entsorgt beide Komponenten.

4. Neue Gasheizung installieren

Nun werden – sofern benötigt – der Gasanschluss verlegt und Sanierungsarbeiten am Schornstein durchgeführt. Anschließend kann die neue Heizanlage verbaut werden.

5. Hydraulischer Abgleich vor Inbetriebnahme

Abschluss eines jeden Heizungswechsels ist der hydraulische Abgleich, der dafür sorgt, dass die Wärmeverteilung im Haus planmäßig funktioniert.

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Wie viel kostet der Umstieg von Öl- auf Gasheizung?

Die Kosten für eine neue Gasheizung setzen sich aus den Preisen für die einzelnen Bauteile zusammen. Diese können variieren, doch im Großen und Ganzen liegt der Preis durchschnittlich zwischen 6.000 und 12.000 Euro. Hierzu zählen der Brennwertkessel, die Installation, ein Gasanschluss (falls noch nicht vorhanden), eine Schornsteinsanierung (falls benötigt), der Warmwasserspeicher, Zubehör etc.

Der Einbau einer neuen Gasheizung kann natürlich auch gefördert werden. So stellen die KfW und das BAFA verschiedene Programme zur Förderung zur Verfügung.

Förderung durch die KfW

  • KfW 430: Förderung in Höhe von 10%; maximal 5.000 Euro.
  • KfW 152: Darlehen bis zu 50.000 Euro (zinsgünstiger Kredit); Tilgungszuschuss von 7,5%.
  • Heizungspaket (bei Einbau neuer Gasheizung und gleichzeitiger Optimierung des alten Heizungsnetzes): Zuschuss von 15%, Tilgungszuschuss von 12,5%.

Förderung durch das BAFA

  • Maximale Zuzahlung von 2.500 Euro, nachdem der vorhandene Kessel schon durch einen Brennwertkessel ersetzt worden ist
  • Weitere Voraussetzung: Installation einer Solarthermie-Anlage

Tabelle: Kosten des Wechsels von Öl- auf Gasheizung

Kostenpunkt Preis
Gasheizung (Einfamilienhaus) 2.500 bis 4.000 Euro
Warmwasserspeicher 600 bis 1.500 Euro
Installation 500 bis 1.500 Euro
Gesamtkosten 3.600 bis 7.000 Euro
Optional: Entsorgung Ölheizung
1.500 bis 2.500 Euro
Optional: Entsorgung Öltank / Stilllegung Öltank
1.000 bis 2.000 Euro / 200 bis 600 Euro
Optional: Anschluss ans Gasnetz 1.500 bis 2.500 Euro
Optional: Integrierte Solarthermieanlage 6.000 bis 10.000 Euro
Optional: Schornsteinsanierung 500 bis 2.000 Euro
Optional: Förderung der KfW Max. -5.000 Euro
Optional: Förderung der BAFA Max. -2.500 Euro
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Georg Leifwald

Autor: Georg Leifwald

Der freie Journalist hat eine besondere Leidenschaft für alle Themen rund um den Hausbau und schreibt regelmäßig für entscheider.com. Daneben berät er Kunden aus dem Handwerk. Zuhause fühlt er sich in Franken.

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